In einem sehr würdevollen Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche zu Finkenwerder hat der Gründer und Ehrenvorsitzende der Tampentrekker am 23. August seine letzte Reise angetreten. Begonnen wurde der Gottesdienst mit einem eindrucksvollen plattdeutschen Lied von der CD. Die Tampentrekker blieben in der von Rudfried geliebten Sprache, indem sie das „Afscheedsleed“ vortrugen, eine ursprünglich schottische Weise („Auld lang syne“), die Rudfried vor langen Jahren ins Plattdeutsche übertragen hatte. Bei diesem, wie auch beim Ausgangslied „In Hamburg sagt man Tschüss“ fanden die Tampentrekker unter der Gitarrenbegleitung von Uli Büchling den angemessenen feierlichen Ton. Diese Gesangsbeiträge hätten sicher Rudfrieds Beifall gefunden. Wenn er sie von irgendwoher gehört hat, hat er sicher sein bekanntes Schmunzeln aufgesetzt. Das Wort machte später die Runde, dass Rudfried sicher mit all seiner Überzeugungskraft und mit Gottes Zustimmung im Himmel einen Shantychor gründen wird. Einige frühere Tampentrekker warten vielleicht schon auf ihn.
Auch die beiden Ansprachen von Wilfried Oberrath sowie Pastor Gerhard Janke aus Fischbek waren sehr persönlich gehalten. Der Tampentrekker Wilfried hob besonders die hervorragenden Verdienste des Chorgründers hervor, ging aber auch, teilweise humorvoll, auf seine menschlichen Qualitäten ein. Der rote Faden in der Rede des Pastors war das Meer und die Seefahrt, wo der Zusammenhalt der Mannschaft an erster Stelle steht, es jedoch auch manches Mal rau zugeht. Rudfried hatte das Steuer fest in der Hand, konnte mit Geschick manche Klippen umsegeln, um selbst letztlich sicher im Hafen anzudocken.
Die Tampentrekker begleiteten den Sarg auf den kirchlichen Friedhof, wo Rudfried neben seiner Inge, die der Chor vor einigen Jahren auch schon bei ihrer Beerdigung begleitet hatten, beigesetzt wurde. Nur wenige Meter neben den beiden liegt der weithin bekannte plattdeutsche „Finkwarder“ Autor Rudl Kinau.
Zum Abschluss traf sich die Trauergemeinde zusammen mit dem Shantychor zum gemütlichen Kaffeetrinken an den Finkenwerder Landungsbrücken.
Hartmut Großmann (Pressesprecher)