DIE Stimme der Tampentrekker ist verstummt. Im Alter von 89 Jahren. 42 Jahre lang war der Bass von Horst Fränkel die herausragende Stimme des Shantychores. War er zufällig mal bei einem Shanty-Festival nicht mit auf der Bühne, fragten die anderen Chöre sofort: „Wo habt ihr denn ‚Euren wohlgeformten Bass‘ denn heute?“ Mit ihm verliert der Chor eine eindrucksvolle, tragende Stimme.
Sein Herz hing an seinem Chor. Noch in Zeiten, in denen es ihm gesundheitlich nicht mehr gut ging, nahm er, wenn möglich, an den Übungsabenden teil und ebenso an Konzerten, selbst wenn es teilweise große Mühe machte. Sein „Rolling Home“ am Ende eines Auftritts gehörte einfach dazu – wie das „Amen in der Kirche“.
Nicht nur als Sänger war er den Tampentrekkern fest verbunden. Jahrelang hat er der Gemeinschaft als Vorstandsmitglied und Kassenwart gedient. Er trug darüber hinaus viel zur guten Stimmung im Chor bei. Die Shantysänger werden seine Sprüche und Geschichten vermissen. Er war ein lebendiger, humorvoller Erzähler u.a. aus seiner Jugend- und Schulzeit, seinem Berufsleben als Fliesenleger, seiner Zeit als Boxer im Wilhelmburger Boxverein und von seinen Fängen als Angler (z.T. in irischen Gewässern). Und natürlich von den unzähligen Chorreisen, an denen er teilgenommen hat. Was hat er alles erlebt! Horst war ein Original!
Horst, in Hamburg sagt man Tschüß! Gute Reise und Ruhe in Frieden!