Hartmut Großmann (Pressesprecher): Dass die Tampentrekker eng mit dem Michel verbunden sind, ist hinlänglich bekannt. Schon Hauptpastor Helge Adolphsen sprach aus: „Ein Eröffnungsgottesdienst zum Hafengeburtstag ohne die Tampentrekker ist undenkbar.“ Und so ist es seit über 20 Jahren gehalten worden. Jetzt allerdings ist der Michel durch die Corona-Pandemie in schwere See geraten. Die finanziellen Einnahmen sind eingebrochen: Keine Konzerte mehr, keine Kollekten und kaum noch Tourismus. So ist die Aktion „Rettungsringe für den Michel“ ins Leben gerufen worden, bei der für die Hauptkirche gespendet werden kann. Hauptpastor Alexander Röder: „Wir appellieren an die Hamburger, uns symbolisch einen Rettungsring zuzuwerfen.“ Diesen Zuruf haben die Tampentrekker spontan aufgenommen und konnten sich für einen für sie selbst symbolträchtigen Ring entscheiden: Den der SCHAARHÖRN. Viele gute Erinnerungen hängen an diesem Dampfer, auf dem die „singenden Matrosen“ so manchen Törn gemacht haben – mit viel Musik auf dem Oberdeck. In den Anfangsjahren stand Tenor Welf Schiller, Inhaber des A6-Patents, noch selbst auf der Brücke und schipperte seine Chorfreunde durch den Hafen. Mittlerweile hat er das Steuer aus Altersgründen in jüngere Hände abgegeben.
Mit einer Spende von 1200 Euro sind die Tampentrekker symbolisch Mannschaftsmitglieder der SCHAARHÖRN geworden. Die Spendenübergabe erfolgte am 3.12. im Michel. Mit dabei waren der Hafenclub mit einem Rettungsring der „Peking“ und die Laeisz-Stiftung („Padua“). Der Chor war durch den 2. Vorsitzenden Rainer Breckmann, das Vorstandsmitglied Manfred Schröter sowie „Käp’n“ Welf Schiller vertreten. Welf traf bei dieser Gelegenheit seinen alten Kollegen aus dem Rauhen Haus Michael Kutz wieder, der seit Jahren als Geschäftsführer der St. Michaelis Stiftung tätig ist. In einer kleinen Feierstunde mit Orgelspiel, Ansprachen und Gebet bedankte sich Alexander Röder in sehr persönlichen Worten bei den drei Abgesandten des Chores.
Neben vielen anderen Rettungsringen wird auch der der SCHAARHÖRN im Michel hängen.