Foto: I.TeschnerHartmut Großmann (Pressesprecher): Während draußen ein neues Sturmtief von der Nordsee heranzog, entfachten die Tampentrekker am 16. Februar 2020 in der Empore in Buchholz einen Sturm. Zwar war es der erste Auftritt ihrer „Nordwind“-Konzertreihe im Jahres 2020, aber von Wind konnte an diesem Abend keine Rede sein. Die Wellen der Begeisterung schlugen hoch – sowohl auf der Bühne als auch in dem mit fast 500 Besuchern besetzten Saal. Das großartige Bühnenbild, eine Hamburger Hafenszene, war darüber hinaus eine Augenweide für das Publikum.

Schon bei seiner Begrüßung heizte der 2. Vorsitzende, Rainer Breckmann aus Buchholz, die Zuschauer an, indem er auf die vielen aus der Nordheidestadt stammenden Chor- und Bandmitglieder hinwies. Los ging es mit einem neuen Titel im Repertoire der Tampentrekker, der vom Text wie von der Einstimmung großartig zu dem Abend passte: „Get on board the Ocean Liner!“, gesungen von dem englischen Shantybruder Tim Sebbage, im Chor bekannt als „TimTwo“. Der Mann von der Insel war jedoch nur einer von zwölf sehr unterschiedlichen Solosängern, von denen drei Buchholzer ein „Heimspiel“ hatten: Uli Büchling, Peter Melchert (außerdem Songschreiber und hervorragender Gitarrist) sowie Andreas Trost, der darüber hinaus noch als „Hummel“ auftrat.

Nicht nur die Solisten, auch die fünfköpfige Band und die Sänger waren in Hochform. Das erste Mal in der Geschichte des Chores standen 38 Männer auf der Bühne. Wie bekannt, liegt der Altersdurchschnitt knapp über 70 Jahre. Kaum zu glauben, was die „älteren Herren“ (einige über 80!) auch an Bewegung bei rockigen Titeln wie „Tabak und Rum“ oder „What shall we do with the drunken sailor?“ auf die Bühnenbretter legten. Die Adrenalinwerte lagen sicher im oberen Bereich. An der Spitze lag jedoch der junge Chorleiter Tim Hußmann, der sein Akkordeon ohne Gnade bearbeitete und dabei Chor, Band und Publikum jederzeit im Griff hatte. Dass das Publikum bei vielen Liedern mit Enthusiasmus  mitsang, lag vielleicht auch daran, dass einige Mitglieder befreundeter Shantychöre im Publikum saßen und sich laut- und textstark bemerkbar machten. Diese „Kenner“, wie auch alle anderen Zuschauer, sparten nach der Vorstellung nicht mit Lob.

Natürlich ging es nicht nur rockig zu. Hamburger Titel wie „Jungfernstiegmarsch“, „An’e Alster, an’e Elbe, an’e Bill“ oder „Hamborger Veermaster“ durften nicht fehlen wie auch bekannte Titel von Rio Reiser, Axel Prahl, Rod Steward oder Santiano. Bei „Es gibt nur Wasser“ gab das Publikum nach Animation durch Tim Hußmann alles,  stehend und „die Arme zum Himmel“.

Foto: I.TeschnerAls erste Zugabe hatten die Shantysänger „Auf St. Pauli brennt noch Licht“ von Jan Delay eingeübt. Singend traten sie nach hinten von der Bühne, wurden aber (wie auch erhofft) wieder zurückgeholt, um noch zwei weitere Zugaben zum Besten zu geben. Überwältigt von dem Abend, besonders von der Resonanz des Publikums, fiel Tim Hußmann am Ende nichts anderes ein als „HAMMER!!“ in den Saal zu rufen.

In einem Gespräch mit Godehardt Schönherr und Hartmut Großmann betonte die Konzertbetreuerin der Empore, Mandy Jordan, nach dem Abend, dass sie bei Konzerten dieser Art kaum einmal solch großartige Stimmung erlebt habe. Besonders beeindruckt war sie von der authentischen Ausstrahlung des Chores, der Freude auf den Gesichtern der Tampentrekker und der Mitnahme des Publikums von Anfang bis Ende des Konzertes.
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