Schon über zwanzigmal durften die Tampentrekker beim Eröffnungsgottesdienst zum Hafengeburtstag im Michel mitwirken. Auch beim 830. waren sie wieder dabei, denn „ein Eröffnungsgottesdienst ohne die Tampentrekker ist nicht vorstellbar“, wie Hauptpastor Helge Adolphsen bereits vor Jahren formulierte. Schöne Tradition ist es, dass die Shantysänger vor dem Gottesdienst eine dreiviertel Stunde lang die Passanten vor der Kirche mit ihrem Liedgut unterhalten. Die Vorfreude darauf wurde in diesem Jahr jedoch vom Regen fortgespült. Die kurzfristige Enttäuschung wurde allerdings mehr als aufgehoben, denn die Tampentrekker hatten Gelegenheit, eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes drei Lieder („Hamborger Veermaster“, „La Paloma“ und „Übers Meer“) von der Empore in die bereits fast voll besetzte Hauptkirche zu singen. Der Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann hob diese gesangliche Darbietung in seiner Grußadresse besonders hervor. Vom später bis auf den letzten Platz gefüllten „Auditorium“ gab es während des Gottesdienstes dann Beifall für „Im großen Michel zu Hamburg“, „Rolling Home“ und „Nordwind“.
Chorleiter Tim Hußmann zeigte sich hoch zufrieden mit der Leistung seiner Crew wie auch einen Tag später auf der Bühne vor der Fischmarkthalle, wo sich dicht an dicht gedrängt eine große Zuschauermenge versammelt hatte. Das Wetter ließ nichts zu wünschen übrig und der erste Titel passte haargenau dazu: „Die Sonne lacht vom Himmel“. Sehr gut besetzte Solostücke wechselten mit „Mitsingliedern“, in die, und das fiel besonders auf, auch der jüngere Teil des Publikums kräftig einstimmte. Während im Michel der Chor nur mit „kleiner Orchestrierung“ auftrat, konnten auf der REWE-Bühne alle Bandmitglieder ihre Klasse zeigen, z.B. Peter Melchert an der E-Gitarre und Daniel Bohn am Schlagzeug. Politisch korrekt wurden beide Fußballvereine aus der 2. Bundesliga behandelt: Sowohl „Hamburg, meine Perle“ als auch mehrere St. Pauli-Songs kamen bei den Fans gut an und wurden entsprechend gesanglich begleitet. Wie man am Tag darauf erfahren musste, half die gut gemeinte Unterstützung keinem der beiden Vereine.
Unbedingt erwähnt werden muss, dass der ehemalige HSV-Stadionsprecher Marek Erhardt als Moderator die Tampentrekker am Anfang etwas kritisch als „Truppe alter Männer“ angekündigt hatte, sein Urteil aber nach der mitreißenden Show komplett revidieren musste und sich hellauf begeistert zeigte. Das hatte er ja nie und nimmer von der „Truppe“ erwartet. Tim Hußmann: „Siehe da! Auch im Alter lernt man immer noch dazu!“
Nach drei Zugaben wurden die Shantysänger regelrecht von der Bühne „geworfen“, weil die Zeit für den weiteren Umbau schon knapp wurde. Mit viel Adrenalin im Blut zog es einen Teil der Tampentrekker wie in den Vorjahren nach dem Auftritt noch ein paar Meter weiter zum „Schellfischposten“, wo sie in gemütlicher Runde den zahlreich anwesenden Touristen noch einige Ständchen zum Besten gaben. Weitere Bilder gibt es in der Bildergalerie.
Hartmut Großmann (Pressesprecher)