von Hartmut Großmann (Pressesprecher)

Im Chorleben der Tampentrekker gibt es viele Höhepunkte, doch unübertroffen bleiben die Treffen mit ihren südsteirischen Freunden vom MGV Ehrenhausen, die am letzten Wochenende zu ihrem dritten Besuch in Hamburg weilten.

Zwar ist die Musik das verbindende Element zwischen den beiden Chören, aber das herzliche Miteinander der Sänger ist genauso hoch, wenn nicht höher zu bewerten. Mit Musik wurden die österreichischen Freunde schon am Freitag frühmorgens auf dem Flugplatz von einer Abordnung der Hamburger Gastgeber empfangen. Auch die Gäste ließen sich nicht lumpen und erwiderten die Geste mit einem spontanen Ständchen in der herrlichen Akustik der Empfangshalle. Gleich nach der Ankunft in der Jugendherberge am Stintfang, einer Topadresse in Hamburg, ging es weiter mit Liedern und oberkrainischer Musik vom österreichisch-deutschen Duo Sigi und Pidi.

In dieser Weise zog sich die Musik wie ein roter Faden durch den dreitägigen Aufenthalt, über eine  „Hafenrundfahrt mit Musik“ auf dem Barkassen-Meyer-Schiff „Commodore“, einem urgemütlichen Sing-Sang in der „Inas-Nacht-Kneipe“ „Zum Schellfischposten“ (mit Einheizer Federico Gillessen) über etliche weitere Stationen bis hin zum gefühlvollen Abschied am Stintfang.

Musikalischer Höhepunkt war jedoch das unvergessliche Konzert am Sonnabend im fast ausverkauften Theater des Helms-Museums in Harburg, das bei aller Unterschiedlichkeit der beiden Chöre ein großartiges Erlebnis für alle Beteiligten war – für die Zuschauer wie die Männer (+ eine Frau) auf der Bühne. Nicht nur unterschieden sich die „Seebären“ von der Waterkant und die Sänger aus dem südsteirischen Weinland in Stil und Liedgut, auch in ihren jeweiligen Programmen boten sie dem Publikum eine sehr breit gefächerte Palette ihrer Lieder, von denen ein jedes mit großem Beifall im Saal aufgenommen wurde.

Donnernd wurde der Applaus, als die Chöre zum Abschluss gemeinsam die liebevoll maritim gestaltete Bühne betraten und einige Lieder zusammen zum Besten gaben, u.a. Rio Reisers „Übers Meer“. Beim slowenischen Abschlusslied „Mariana“ und Solo von „Samen-König“  Franz war das Publikum bei einer spontanen Tanzeinlage zwischen „Reini“ auf steirischer und Tim/Bodo auf Hamburger Seite nicht mehr zu halten. Kein Wunder, dass die vorgesehene Zeit schon vor dem abschließenden „Rolling Home“ beider Chöre weit überschritten war, die Zuschauer aber selbst nach drei Stunden keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigten – auch ein Verdienst der beiden Chorleiter Tim Hußmann und Wolfgang Puchtler, die immer wieder auf hohem Niveau für Abwechslung sorgten. Ein Kommentar eines Besuchers lautete: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass zehn Euro (Einritt), jemals soviel Wert gewesen sind“.

Neben der Musik absolvierten die Steirer unter fachkundiger Führung durch Uwe Meyer und Rolf Sieger noch ein pralles Programm in der Hansestadt, mit einem eindrucksvollen Besuch bei Gruner&Jahr, einem informativen Stadtrundgang, einem Hafen-Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein vom Schellfischposten zu den Landungsbrücken, um nur einiges zu nennen. Überraschend wurde am Willkommenshöft in Schulau im Beisein der Ehrenhausenerdie österreichische Nationalhymne gespielt. Man munkelt, da kein Schiff auf der Elbe zu sehen war, habe ein U-Boot aus der Alpenrepublik gerade getaucht die Schiffsbegrüßungsanlage passiert.

Beim Abschied war so manches feuchte Auge zu sehen. Der Dank an die beiden Hauptverantwortlichen auf beiden Seiten, Gerhard Prumofsky sowie Lothar Überall, war riesig und hoch verdient. Tröstliche Worte kamen vom österreichischen Obmann: Man wird sich im November 2014 zum 95jährigen Jubiläum des MGV Ehrenhausen wiedersehen.

Ein Wochenende voller Musik

Anstehende Veranstaltungen