In der Edel-Optics-Arena waren es 4000 Rockfans, die die Tampentrekker nach ihrem Kurzauftritt bei der österreichischen Band Wanda nicht von der Bühne ließen und johlend eine Zugabe forderten. Diese erhielten sie mit „What shall we do with the drunken sailor?“ nur zu gern und waren auch nach dem Abgang der Shantysänger nicht zu bremsen.
Nicht zu vergleichen mit der Wilhelmsburger Arena waren die Wünsche nach Zugaben in den beiden Hamburger Seniorenheimen an der Billwerder Bucht und in der Stückenstraße – zwar nicht in der Lautstärke der Rockfans, dafür diskreter, aber durchaus auch mit Nachdruck. De Tampentrekker boten den Bewohnern und ihren Freunden und Verwandten mit einem bunten Programm eine willkommene Abwechslung in ihrem Alltag. Und Zugaben geben die Seebären natürlich immer gern. Schließlich können sie sich dann sicher sein, dass ihr Programm gut vom Publikum aufgenommen wurde. Die dankbaren und leuchtenden Augen der meist älteren Zuhörer beflügeln den Chor und seine Instrumentalisten in besonderem Maße.
Auch royale Zuschauer gehören seit Neuestem zu den „Fans“ der Tampentrekker. Nicht dass die Shantysänger erwarteten, dass König Charles III und Gemahlin Camilla nach dem kurzen Hamburg-Medley im Schuppen 52 Zugaben forderten, aber ohne Übertreibung bleibt festzustellen, dass dieser Auftritt den historischen Höhepunkt im fast 50jährigen Chorleben der Shantysänger darstellt. Entsprechend verlief die intensive Vorbereitung an den Übungsabenden und entsprechend groß war auch die Anspannung der Tampentrekker, vor den rund 1000 Gästen, die die britische Botschaft zu dem Empfang eingeladen hatte, aufzutreten. Sowohl die beiden Royals als auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Hamburgs 1. Bürgermeister Peter Tschentscher mit ihren Ehefrauen lauschten für ein paar Minuten freundlich und interessiert den „musikalischen Botschaftern der Freien und Hansestadt Hamburg“, wobei Präsident Steinmeier und Gattin sogar „Auf der Reeperbahn“ mitsangen. Danach wandten sich alle Sechs den Tampentrekkern zu, um jovial und zugewandt ein wenig mit ihnen zu plauschen und ihre Hände zu schütteln. Akkordeonist Holger Wallmann kann sich das Kompliment des Monarchen ans Revers heften, dass er von Leuten, die dieses Instrument spielten, sehr beeindruckt sei. Uli Büchling musste die besorgte Frage des Königs, ob der Chor schon einen Drink zu sich nehmen konnte, mit „No alcohol before the show“ beantworten. Tim Sebbage konnte sogar ein paar persönliche Dinge mit dem königlichen Paar austauschen. Wie man hört, werden sich ein paar „Seebären“ einige Tage lang nicht mehr die Hände waschen. – Zu Hause konnte man sich das erste Mal mit Bild in der ARD-Tagesschau „bewundern“.
Jetzt gilt es für den Chor, die Anspannung hoch zu halten für die Auftritte in der Buchholzer Empore und für das Tattoo in der Barclays Arena.
Hartmut Großmann (Pressesprecher)