Hartmut Großmann (Pressesprecher): Hätte man erwarten können, dass der hervorragende Auftritt der Tampentrekker auf der MS Balmoral im August im Cruise Center Hamburg (siehe vorstehender Bericht) noch getoppt werden könnte? Wohl kaum. Aber es gelang hervorragend am 12. Oktober in Warnemünde, wo der Kreuzfahrer nach einer 14tägigen Reise von Southampton über Kopenhagen, Riga, Tallinn und St. Petersburg zuletzt fest machte. Besonders im zweiten Set vor voll besetzten Rängen gab es kein Halten mehr – weder auf der Bühne noch bei den Zuschauern, angeheizt durch die launige Moderation von Chorleiter Tim Hußmann. Wieder hatte er ein vorwiegend englisches Programm zusammengestellt, das hervorragend vom Publikum angenommen wurde. Besonders gut kam das neu eingeübte „Wild Rover“ an, bei dem der Refrain „No, nay, never …“ bei den „Kreuzfahrern“ gar kein Ende mehr nehmen wollte. Auch „Sailing“, „Sloop John B“ und „Whiskey in the Jar“ fanden begeisterte Mitsänger. Ein wenig irritiert schaute eine Dame in der ersten Reihe, als sie von Gerhard Sellhorn, wie bei ihm üblich, in der zweiten Strophe von „Auf der Reeperbahn“ mit den Worten „Komm doch, süße Kleine“ zum Walzer aufgefordert wurde. Kein Wort verstanden, aber Walzer bleibt Walzer – auch bei englischen Tänzerinnen.
Am Ende ergoss sich eine Welle des Lobes über die „Seebären“ und sie mussten minutenlang Hände schütteln. Die meist gebrauchten Worte waren „great show“, „super“, „brilliant“, „excellent“ und „fantastic“. Mit dieser Stärkung im Rücken war es ein Leichtes, die nächtliche dreistündige Rückfahrt nach Wilhelmsburg zu ertragen.
Als die Instrumente im Hänger verstaut waren, sich die meisten Sänger auf dem Heimweg befanden und Fietes Zugmaschine sich in Bewegung setzen wollte, versagte ihr Motor. Batterie leer. Nach 1.30 Uhr konnten die drei verbliebenen Tampentrekker die Maschine durch Anschieben wieder flott kriegen und sich müde auf den Weg nach Hause machen. Aber wie heißt es so schön: „Das schmeißt doch einen Seemann nicht gleich um“.
Balmoral #2